Freitag, 14. Dezember 2012

Wie man in den Wald hineinruft ...

... so schallt es heraus. Das gilt übrigens auch für Erziehungsmethoden. Erziehung an sich ist ja ohnehin ein sehr umfangreiches und überaus streitbares Thema, hinzu kommt, dass das Leben mit Kindern eine Grenzerfahrung ist und zur Selbsterkenntnis zwingt.
Zum Beispiel ist man manchmal einfach nicht so souverän, cool, gelassen oder korrekt wie man gerne wäre oder wie man bislang dachte zu sein. Zum Beispiel sehr früh morgens, wenn man durch unheilverkündendes Scheppern und anschließendes Weinen geweckt wird, oder in der Stadt, wenn man gleichzeitig den Kinderwagen schiebt, den Monatseinkauf schleppt, den bockigen Dreijährigen motiviert und dann auch noch vorbildlich auf unvorhergesehene zwischenmenschliche Interaktionen mit älteren, sturen, unhöflichen Menschen reagieren soll.
Ähnliches gilt für die grundlegenden Schimpfwörter. Ging mir aber auch erst auf, als mein Erstgeborener mit knappen zwei Jahren energisch die Küche fegte und immer wieder "Scheiße ... Scheiße ... Scheiße!" vor sich hin murmelte. Eine perfekte Imitation meines Putzverhaltens.
Aber auch dem Nachwuchs gegenüber rutscht zumindest mir manchmal eher zweifelhaftes Verhalten raus. Dann wird schon mal gemeckert, bis drei gezählt oder mit wenn ..., dann ... -Sätzen gedroht.
Alles Sachen, die ich eigentlich doof finde und zu vermeiden suche. Klar, kein Weltuntergang und ich wage zu behaupten, dass ich kein Einzelfall bin, aber neuerdings bin ich dazu gezwungen, das ganze aus noch einem weiteren, bisher nicht bedachten Blickwinkel zu betrachten. Heute beim Abendbrot entspann sich die recht übliche Diskussion über das Schlafen gehen.
Die Argumente ("Nein, Mama, ich bleibe die ganze Nacht auf. Ich bin eine Nachteule!"; "Ich bin nicht müde."; "Ich hab schon bei Papa geschlafen.") waren mir alle schon recht gut bekannt.
Diese Gespräche verlaufen auch immer recht ähnlich und der Ausgang ("Du gehst trotzdem gleich ins Bett.") dürfte meinen Sohn nicht überrascht haben. Umso mehr überraschte mich sein Konter:
"Nein, Mama, das darfst du nicht sagen! Sonst bist du 1 2 3 im Bett!!!"



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