Montag, 2. Mai 2011

Tot liegt nun ...

In der letzten Nacht hat ein US-Spezialkommando den Al-Qaeda-Kopf Osama Bin Laden in Pakistan getötet. Heute scheint das ziemlichen vielen Menschen eine Freude zu machen, auch Merkel "freut" sich. Also Erleichterung kann ich ja noch verstehen, aber Freude??? Ernsthaft? Freude über den Tod eines Menschen? Da läuft doch was schief.
Sollte nicht gerade Nationen, die sich christliche Werte auf ihre Flaggen schreiben und sich immer wieder gern mit einer gewissen westlichen=moralischen Überlegenheit brüsten, die Vergebung wesentlich näher sein als Rache?
Falsch gedacht. In der Realität macht nämlich der öffentlich gefeierte Mord an einem Mörder die Welt zu einem besseren Ort. Angeblich.
Obama sagte, nun sei der Gerechtigkeit genüge getan - verdammt, das hier ist doch nicht der Wilde Westen?!

Aber da fällt mir Das Lied vom langen Leutnant Nagel ein:


1. 
In dem dunklen Wald von Paganowo

lebte einst ein wüster Räubersmann.

Und er war der Schrecken aller Guten,

weil er viel Böses hatte schon getan. 


2.
 Doch da kam der lange Leutnant Nagel,

und er sprach: "Den pack ich mir beim Bart!"

Und er hat eine wilde Schar Soldaten
um sich herum geschart zu kühner Tat. 


3.
 In den dunklen Wald von Paganowo

fiel er ein bei Tag und auch bei Nacht,

bis er dann den frechen Räuberburschen

eines Tags zur Strecke hat gebracht. 


4. Und der Räuber, ja der trug ein Holzbein
war ein richtger Mörder auch sogar,
und er musste sich selbst die Grube graben
was seine letzte Räuberhandlung war. 

5. Tot liegt nun im Wald von Paganowo

der verruchte, böse Räuberhund.

Und das Lied vom langen Leutnant Nagel

geht nun in Russland um von Mund zu Mund.

Nur, dass Osama Bin Laden ja praktischer Weise ziemlich zügig auf See bestattet wurde, angeblich, und es von der ganzen Geschichte kaum Beweise gibt. Ein gefälschtes Foto, einen angeblichen DNA-Test ...  
Irgendwie bezweifle ich, dass die ganze Geschichte mit der Zeit nachvollziehbarer, logischer und vor allem bewiesen wird. Geschweige denn irgendwie dazu führt, dass solche Aktionen sich nicht länger in den ewig weiten Grauzonen des Tolerierbaren befinden. Ist ja nicht das erste Mal. 

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